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Phnom Penh

 
     
 

Der Tag begann mit der Beobachtung einer großen Menschenmenge, die am Ufer des Mekong in Phnom Penh frühmorgens um 06:00 Uhr getanzt oder geturnt hat. Tai Chi war das auch nicht, es sah jedenfalls lustig aus. Bemerkenswert auch die deutsche Fahne, sicher nicht wegen uns Urlaubern gehisst. Der Königspalast ist recht sehenswert, von bestechender Ordnung und ohne Schmiergeld ging`s an diesem Tag nicht hinein, denn der König hatte -auch just an diesem Tag - beschlossen, abzudanken und man mußte einen neuen König bestimmen. Dazu gibt es eine Kommission, die aus der Königsfamilie einen Nachfolger suchen muß. An diesem 14.10.04 trat die Kommission nun am Nachmittag zusammen. Die Palastwache mußte wohl aus diesem Grunde exerzieren üben. Die waren aber nicht besonders gut drauf und so gab es vom "Anführer" ordentlich was in die Rippen. Es sah dann fast perfekt aus, was man nicht von allen Ausrüstungsgegenständen des Palastes sagen konnte...

 

 

 

         
   
         
 

 
       
   
     
 

Phnom Penh hat nicht nur einen Palast sondern auch eine königliche Eisenbahn. Den Bahnhof von Phnom Penh wollte ich mir unbedingt ansehen. Es war nicht sehr weit vom Fluss aber bei der Hitze und 

 
         
 

dem Verkehr ist man nach einem Kilometer zu Fuß geschafft. Mittels einer dem finster blickenden Bewacher überreichten Zigarre öffnete sich das Tor zum Gelände des Bahnhofs und ich konnte wenigstens eine Dampflok auf dem Sockel ablichten. Außer ein paar abgestellter  Güterwagen war nichts los, an diesem Tag fuhr gerade kein Zug ab. Aus Zeitgründen konnte ich auch nicht den Weg ins Lokdepot suchen, was ich doch gerne getan hätte.

 
     
 

Am Nachmittag haben wir dann die Schule Nr. 21 in Phnom Penh besucht, die zu Pol Pots Zeiten zur Folterhölle wurde. Der Gedanke an das, was dort über mehr als 3 Jahre an mittelalterlicher, unvorstellbarer Gewalt  vonstatten ging und die ausgestellten Dokumente sind äußerst bedrückend und man kann fast nicht hinsehen. Man fragt sich, wie das mitten in einem dicht bebauten Wohngebiet - auch auf 

 
     
 

einem Schulhof - geschehen konnte. Man wundert sich nicht mehr, wenn man erfährt, daß die Pol Pot Clique die einst 2 Mio Einwohner zählende Hauptstadt bis auf einen Rest von 2000 (!) Einwohnern entvölkert hatte. In diesem Zusammenhang kommt man an den Killing-Fields nicht vorbei und der Besuch ist Bestandteil jedes Phnom Penh -  Aufenthaltes. 

Die Gegend liegt etwas außerhalb der Stadt. Das Terrain der Killing Fields, ein heideähnliches überschaubares Gelände inmitten von Reisfeldern mit einem Massengrab am anderen,  steht für die Ermordung von fast  20000 Menschen, die hier verscharrt worden sind. Man hat sie nicht erschossen, weil das zu teuer war. Man hat sie erschlagen, nachdem sie selbst die Gräber ausgehoben haben. Man hat sie mit Palmwedeln geköpft. Man hat die Babys ihren Müttern entrissen und mit ihnen Fußball gespielt. Die Kinder waren der Ball. Man hat die Babys zur Zielscheibe wie beim Tontaubenschießen gemacht. Und man hat ihre Eltern zuschauen lassen, bevor man sie auch umgebracht hat. Das alles geschah auf Geheiß des von Maos Kulturrevolution besessenen Lehrers (!) Saloth Sar, der sich Pol Pot nannte. 

Das Ziel war ein Agrarstaat ohne Vorbild. Jeder, der irgendwie nach Intelligenz aussah - und wenn er nur eine Brille trug - wurde ermordet. Insgesamt wurden in 4 Jahren 1 Mio der eigenen Landsleute umgebracht. Wahrscheinlich waren es aber sogar 2 Mio , heißt es.

Man muss es sich deutlich vor Augen führen, das war nicht im Mittelalter, das war von 1975 bis 1979.

 
     
 

 
     
 

 Ein Mahnmal - im Stil an einen Tempel angelehnt - erinnert an diese Zeit. Man hat aufgehört, die Massengräber auszuheben. Bei Regen werden immer weitere Knochen freigespült . Es ist unvorstellbar. 
Wir haben uns beim Fotografieren äußerst zurückgehalten. Es ist fotografisch nicht zu erfassen. 
Im Vordergrund des rechten Bildes liegt ein zusammengekehrter Haufen schrecklicher Erinnerungen...

 
     
         
 

Nach Besuch eines asiatischen Nachtmarktes mit vielfältigen Eindrücken, zeigten uns am Abend dieses Tages  Kinder aus einem Waisenhaus eine hervorragende Vorführung traditioneller Tänze. Die Begeisterung mancher Touristen auf dem Schiff hielt gerade bis zum  Zeitpunkt, da 

 
     
 

man um Spenden für das Waisenhaus bat.  Plötzlich waren einige Mitreisende nicht mehr anwesend. Es war peinlich. Am nächsten Tag ging es in Richtung Angkor, dem hauptsächlichen  Ziel unserer Reise. Da geht es weiter.

 
 
 
   
 
 
     
  rundreise vietnam kambodscha thailand 8.tag 14.10.04  
  text und fotos © 2003 - 2015 hans-peter waack falkensee - letzte bearbeitung 10/2015 home