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  von dresden in die halbe welt vietnam  
     
   
     
 
Vietnam 1.Tag 2.Tag 3.Tag 4.Tag 5.Tag
Kambodscha 6.Tag 7.Tag 8.Tag 9.Tag 10.Tag 11.Tag 12.Tag
Thailand 13.Tag 14.Tag   bis   19.Tag
 
     
 

 
     
Wo Miss Saigon auf Onkel Ho traf und was dabei heraus kam ...
     
 

Gruppenreise ? Niemals. Punkt. Aus. Doch stieß ich 2002 bei einer Recherche für eine Indochinareise auf ein gutes Angebot, bei dem sich unsere Interessen mit dem Programm deckten. Was wussten wir, trotz tausender Vietnamesen, die in der DDR gelebt haben, über Vietnam ? Südvietnam mit seinem vermeintlichen Sündenbabel Saigon war als Kriegsgebiet in den Köpfen verankert. Ein Fragezeichen war Kambodscha, aber lange bestand der Wunsch, seine berühmte Tempelstadt Angkor zu besuchen. Die Vorstellungen über die mehr als 800 Jahre alten Anlagen wurden dann weit übertroffen.

Der Bericht gründet auf einer Reise des Veranstalters Phoenix-Reisen Bonn im Oktober 2004 durch Vietnam, Kambodscha und Thailand.

Die Reise in einer großen Gruppe ist ungewohnt. Man kann vieles nicht beeinflussen und es gibt jede Menge Leerlauf. Man muss darauf gefasst sein, dass eine Anzahl der Reiseteilnehmer nur zum Abhaken des Reiseziels unterwegs ist. Deshalb war das mal ein Versuch, der erste und auch der letzte. Die Erwartungen an eine Reise können also völlig entgegengesetzt sein. Das kann das Reiseerlebnis durchaus trüben. Man muss seine gesamte Toleranz mobilisieren.

Das Erlebnis mit Gleichgesinnten zu teilen, kann aber ebenso bereichernd sein. Mit Leuten, die ob eines Geckos an der Zimmerwand in Panik geraten sind, konnte man sich kaum austauschen.

Der Weg sollte mit dem Schiff auf dem Mekong und dem Fluss Tonle Sap zurückgelegt werden.

 
     
   
     
 

 

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Dann waren noch ein paar Tage Aufenthalt in Thailands Süden vorgesehen. Auch Bangkok ( links der Tempel Wat Po) war dabei. Von dieser sprudelnden Metropole kann man ja nicht genug bekommen. Zufällig und ganz bestimmt nicht wegen dem eher mäßigen Strand war auch HUA HIN eine gute Wahl. Es ging - mir - um das hübsche Gebäude im rechten Bild. Der Bahnhof des Königs.

     
 

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Genug Gründe, diese 3-wöchige Reise nach Hinterindien oder Indochina zu machen. Neben den Naturschönheiten und den architektonischen Meisterwerken sind es immer wieder die Menschen Asiens, die uns diese Länder bereisen lassen. Wer die jemals abends auf den Dorfplätzen, auf den Reisfeldern oder Märkten, in den Tempeln oder beim Feiern erlebt hat und sich Zeit genommen hat oder ihnen gar in die Töpfe geschaut hat - wenn es erlaubt war - oder - am bestem - mal mit gearbeitet hat, weiß, was gemeint ist.

 
     
 

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Statistisch gesehen ist der Monat Oktober in großen Teilen Asiens der Monat mit der höchsten Anzahl an Regentagen und markiert gleichzeitig vielerorts das Ende der Regenzeit. Bei unserem Aufenthalt hat es nur einmal nachts geregnet. Ansonsten herrschten tagsüber Temperaturen von 30 bis 35 Grad C. Die Nachttemperaturen liegen bei über 25 Grad C.  

 
 

 

 

 
 

 

 
 

Anreise und 1.Tag: Inklusive 5 Stunden Zeitverschiebung zur MESZ  ist man beim Abflug von Dresden gegen 11:00 Uhr am Vormittag über Frankfurt und Bangkok gegen 10:30 Uhr Ortszeit des nächsten Tages in Saigon, das eigentlich Ho Chi Minh Stadt heißt. Das entspricht einer Gesamtreisedauer von etwa 19 Stunden. Fluggesellschaft war in diesem Fall die thailändische THAI, die mit  B 747 - 400 fliegt.

 
 

 

 
 

Beim Service der THAI gibt es nichts zu meckern. Der Abstand zu Singapur Airlines wird kleiner :-) Am zum Gähnen langweiligen Filmprogramm könnte die THAI mal was verändern. Tom Hanks hat`s im "Terminal" etwas rausgerissen. Bei knapp 11 Stunden Non-Stop-Flug nach Bangkok spielen wenige Zentimeter mehr Sitzabstand eine nicht zu unterschätzende Rolle. Jeder Economy-Fan wird das bestätigen. Dort hat die THAI wohl die Nase vorn.

 
     
   
     
 

 

Am 07.10.04 kamen wir in Saigon an. Nach dem Passieren eines  unübersehbaren Gewusels am Flughafen des heutigen offiziellen Ho Chi Minh City - empfing uns die Stadt mit eindeutigen Signalen. Es war zu vermuten, dass nur noch wenig Platz für Miss Saigon sein würde. Doch es war anders. Und obwohl wir Hanoi nicht kennen, glauben wir nicht, dass es einen großen Unterschied im Lebensstil der Bevölkerung im Norden und Süden gibt.

 
       
 

Es ist Asien und man ist mitten drin. Die Südvietnamesen wurden genauso mit Agent Orange vergiftet bzw. müssen die Spätfolgen genauso tragen, egal, welcher Ordnung der Gesellschaft sie vorher unterworfen waren. So wird man auch gleich auf die Probleme aufmerksam, die offiziell gern verschwiegen werden.

 
 

 

 
 

Wer wollte, konnte am Nachmittag die unterirdischen Verteidigungsanlagen der Vietnamesen gegen die Franzosen und Amerikaner bei Cu Chi besuchen, die ca.50 km nördlich von Saigon zu finden sind. Hier fingen die gegenteiligen Auffassungen der Reiseteilnehmer bereits an. Wir meinen aber, es ist ein Muss, sich das anzusehen. 

 
       
 

Auf dem Weg dorthin entstand dieses friedliche Bild. Auf den ersten Blick nichts Besonderes. Man erfährt aber, dass hier eine der Gegenden ist, über der die Amerikaner das Entlaubungsmittel Agent Orange tonnenweise (!!)  versprüht haben. Die Deckung der Vietnamesen sollte durchbrochen werden. Gleich sieht man die Landschaft mit anderen Augen. Letzten Endes ist es nicht gelungen aber die Menschen tragen die grausamen Folgen noch heute. 

 
       
 

Jeder weiß, welche Hysterie in den Medien bei uns erzeugt wird, wenn in Europa in irgendeiner Chemiebude das Austreten weniger Gramm Dioxin nur vermutet wird. In Vietnam waren es T O N N E N  von dem Zeug und so ist ein Teil des Landes immer noch dermaßen verseucht, dass weiterhin missgebildete und geschädigte Kinder auf die Welt kommen. Ganz viele Vietnamesen kennen die Gefahr überhaupt nicht. Niemand sagt es ihnen und sie werden mit diesem Problem allein gelassen. Können wir uns in Friedenszeiten überhaupt vorstellen, was hier los war ? 

 
       
 

Ich glaube nicht. Die feigen Amerikaner haben weder zugegeben, dass die Chemikalien die Landschaft und die Menschen verseucht haben noch einen Cent zur Wiedergutmachung geleistet und sie haben das auch nicht vor. Das haben uns die Vietnamesen verschwiegen, aber die Tatsache ist hinreichend erwiesen. 

 
       
 

Wie uns heute im Jahre 2007 täglich vor Augen geführt wird, hat dieses Land als selbsternannter Hort der Demokratie nicht die geringsten Skrupel, seine Interessen wieder mit brutaler Gewalt durchzusetzen. Damals war es Dioxin, heute sind es Bomben. Warum sollte man sich für etwas entschuldigen, was nach ihrer Auffassung das Recht des Stärkeren ist ? Wie lange lässt sich die amerikanische und zunehmend auch die europäische Bevölkerung von dieser Clique eigentlich noch verarschen ? 

 
       
 

Nach ca. 1 Stunde höchst nachdenklicher Busfahrt erreicht man die Gegend bei Cu Chi. Auf über 200 km (!) ziehen sich die unterirdischen Tunnelanlagen in mehreren Stockwerken hin. Man kann selbst in Teilen der Anlagenherumkriechen. Es ist beklemmend und unvorstellbar. Wenn man das ganze nicht als Kinderspielplatz sieht, verlässt man die Tunnel mit beklemmenden Gefühlen schnell wieder. 

 
       
 

Man hat verschiedene Fallen in eher mittelalterlicher Art gebaut, um den Zugang für den Feind zum Tunnelsystem zu verhindern. Hier sind einige zu sehen.

Man erfährt, dass pro Quadratmeter 60 kg (!) abgeworfene Bombenreste gesammelt wurden. Äußerst befremdlich ein Schießstand in diesem Gebiet, auf dem diejenigen, die das brauchen, es für einen US $ pro Schuss krachen lassen konnten. 

Die Ereignisse werden reduziert auf den - mit Sicherheit heldenhaften und opfereichen - Kampf der Vietnamesen unter der Erde aber das Grauen auf der Erde unter der Zivilbevölkerung ist kaum Gegenstand der Vorstellung. Und die hier im Einsatz gewesenen GIs, die damals nicht zum Biertrinken herkamen und sich heute wieder getrauen, an die Stätten ihrer Verbrechen zu kommen, werden freundlich aufgenommen. Sie sollten sich eigentlich in den letzten Abgrund schämen. Rätselhaftes Asien.

 
     
 

Man bekommt schnell einen Eindruck vom Wahnsinnsverkehr in Saigon, vor allem mit Mopeds. Die Toleranz der Leute ist jedoch so groß, dass es ohne weiteres möglich ist, bei diesem fließendem Verkehr - fahrend - auf der Gegenfahrbahn zu kreuzen (!). Unglaublich.

 
     
   
 

 

 
 

Tanzdarbietungen sind ein besonderes Erlebnis. Auch wenn es oft "nur" Darbietungen für die Touristen sind, lohnt es in Asien immer, sich das anzuschauen, da hier nach unseren Erfahrungen Perfektion geboten wird. Und die asiatischen Schönheiten sind sowieso ein Hingucker. Es war nach einem hervorragenden Essen ein schöner Abschluss des Abends des ersten Tages in Saigon. Beschämend das Verhalten mancher Touristen, die das Gebotene mit Unaufmerksamkeit und Nichtachtung quittierten.

 
 

 

 
 

Miss Saigon ist doch nicht ganz verschwunden. Kneipenreklame in der Nähe von Notre Dame in Saigons Zentrum. Am 2.Tag war Sozialismus angesagt. Hier geht es zur nächsten Seite.

 
     
   
     
  rundreise vietnam kambodscha thailand 1.tag 07.10.04  
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